PERU & BOLIVIEN
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Mit dem Rucksack in den Anden, Inka Trail und Salar de Uyuni


ZEITRAUM: DEZEMBER 05 - FEBRUAR 06
 
LÄNDER: PERU
  BOLIVIEN
  CHILE
 
 
 
 
LITERATUR: LONELY PLANET "Peru"
  LONELY PLANET "Bolivia"
 
 

REISEETAPPEN

Lima Flugzeug Privat
Lima - Cuzco Bus Nachtbus
Cuzco - Camino Inka Bus/TrekkingZelt
Camino Inka Trekking Zelt
Camino Inka Trekking Zelt
Camino Inka - Maccu Piccu - Cuzco Trekking/ZugHostel
Cuzco - Puno - Copacapana(Bolivien) Bus Nachtbus
Copacapana - Isla del Sol Boot Hostel
Isla del Sol - Copacapana - La Paz Boot/Bus Hostel
La Paz - Coroico - La Paz Fahrrad/Bus Hostel
La Paz - Uyuni Bus Nachtbus
Uyuni - Salar de Uyuni Jeep Salzhotel
Durchquerung Salar de Uyuni Jeep Hostel
Salar de Uyuni - San Pedro de Atacama(Chile)Bus/Jeep Hostel
San Pedro de Atacama - Calama Bus Hostel
Calama - Arica Bus Nachtbus
Arica - Tacna(Peru) - Nazca Bus Hostel
Nazca - Ica - Huacachina Bus Hostel
Huacachina - Ica - Halbinsel Paracas - PiscoBus/Taxi Hostel
Pisco - Lima Bus Privat






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Reisebericht

Nach der Akklimatisation in der Hauptstadt Perus geht es los. Mein ursprünglicher Plan, von hier aus in den Norden reisen, Dschungel, Amazonas und vielleicht Equator. Es kommt anders...
Der komfortablen Überlandreisebus erreicht Arequipa, im Süden, und noch nicht das Ende der Fahrt. Endstation war Cuzco, die alte Hauptstadt des Inkareiches. Zum Jahreswechsel ein absolutes „must to be“ wurde mir gesagt. Die sechsunddreißigstündige Fahrt steckt noch in den Knochen, und so wurde jegliches Überfallrisiko, welches einem als Solo-Reisender in einem der Taxis von der Busstation in die Stadt ereilen kann, als geringeres Übel wahr genommen. Vielleicht ist es Glück, oder die Geschichten übertrieben. In wilder Hatz, aber unbeschadet, geht es durch die engen Gassen der Altstadt, erreiche eine Unterkunft und falle in eines der Betten im kühlen Dormitorio.

Die Höhe von 3500m macht sich bemerkbar und die Luft wird knapp beim Erkunden der Altstadt. Die Mystik und Ruhe welche die Menschen und alten Gemäuer ausstrahlen ist ansteckend und faszinierend und zum Jahreswechsel definitiv ein besonderer Ort.
Für fast jeden Besucher ist Cuzco auch Ausgangspunkt für eine Trekkingtour auf dem „Camino Inka“. Da der Trial für Individualwanderer geschlossen ist, führt kein Weg an einer der zahllosen Touristenagenturen vorbei, um eine viertägige Tour auf dem Inka-Trial nach Machu Picchu zu organisieren.



Am Ausgangspunkt des berühmte Kilometer 82, geht es am Urubamba Fluss entlang zum ersten Camp.
Tag zwei dann ungleich anstrengender. Steil ziehen sich die Steinstufen die Hänge hinauf, immer wieder werden Relikte aus der Inkazeit passiert bis ein Nachtlager auf 3500m erreicht ist. Eine kalte und regenreiche Nacht steht der Gruppe in den Zelten bevor.
Kein Durchatmen am dritten Tag. Mit Cocablättern in den Backen geht es weiter. Endlos ziehen sich wieder die Steinstufen hinauf zum „Warmiwanusca Pass“. Sauerstoff wird mit jedem Meter Höhe spürbar weniger. Auf 4198m der höchsten Punkt und auch das Klima ändert sich nun. Mit jedem Meter Abstieg wird es tropischer, wärmer und auch das Wetter scheint sich zu bessern. Nach einem langen Tag, unzähligen gehassten Steinstufen das letzte Camp in Phuyupatamarca. Noch mal eine Nacht im Zelt ehe am nächsten Morgen Maccu-Picchu erreicht wird.
Nur langsam geben die morgendlichen Wolken den Blick auf die Inkastätte frei. Wir stehen auf einer Anhöhe über der Stadt und sind fasziniert von dem Ort, mystisch und geheimnisvoll wie er da liegt, als einzige Inkastätte von den Spaniern nie entdeckt worden zu sein.
Zurück in Cuzco werfe ich endgültig meine Pläne über den Haufen und verlasse die Stadt in Richtung Bolivien.

Copacabana am Titicacasee und Isla de Sol heißen die ersten Stationen. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein und mit Forelle und Inka Cola schlägt man sich hier den Bauch voll.
Auf dem Weg nach La Paz dann wieder die Erkenntnis wie viele Menschen doch in einen Kleinbus Platz finden. Auf Abenteuerlichen Flößen geht es über den See und weiter in die schmutzigen Ausläufer der Großstadt. In einem Vorort endet die Reise, zu zweit folgen wir der Straße den Hang hinunter. La Paz liegt in einem Talkessel, dort muss auch das Stadtzentrum liegen. Der Weg führt uns durch quirlige und farbenfrohe Märkte aber auch Dreck, Müll und Gestank. Die Probleme der Stadt sind unübersehbar.

Die Tage in La Paz sind geprägt von krassen Gegensatzen und zeigen einem auf brutale Art und Weise, auf welcher Seite der Gesellschaft man sich befindet. Die unglaubliche Armut die auf den Wohlstand einiger trifft und ineinander über geht ist schwer zu begreifen.

In 4700m Höhe geht sie los, die weltweit gefährlichste Straße. Dutzende Lastkraftwagen samt Lenker finden jährlich auf der kurvigen und engen, sich steilen Berghängen entlang windenden Straße, ein jähes Ende. Die Fährt geht hinunter nach Coroico, auf Mountainbikes, vorbei an überladenen Bussen und Lastwagen die sich auf der matschigen Piste aneinander vorbei drängen. Tiefe Schneisen in der Vegetation der steilen Hänge, welche im Wolkenmeer unten im Tal verschwinden, sind Zeugen missglückter Überholmanöver und Begegnungen. Nahezu 3000 Höhenmeter werden so überwunden. Ob es moralisch vertretbar ist sich diesem Nervenkitzel als Mountainbiketourist hinzugeben ist fraglich, bringt jedoch zumindest einigen Menschen in diesem armen Land ein Einkommen. Und auch die Touristen müssen wieder nach oben, im öffentlichen Bus, mit allen Gefahren und Risiken wenn sich die Vehikel Begegnen.



Die Tage in La Paz sind gezählt, Regen und Kälte setzen in der Höhe zu. Mit dem Nachtbus geht es nach Uyuni. Eine nächtliche Busfahrt bei der man an seine Grenzen stößt. Die Sitze durch, Kälte und Staub zieht von Draußen ins Innere. Die Wellblechpiste schüttelt alle paar Kilometer eine Scheibe heraus oder ein verursacht einen anderen Defekt. Neun Stunden geht dieses Martyrium dann wird im Morgengrauen Uyuni erreicht, wo kaum ein Bett frei ist.
Eine mehrtägige Tour durch den „Salar de Uyuni“ und die angrenzende „Cordillera Occidental“ sind die Gründe hier her zu kommen. Im vollbepackten Jeep geht es auf die viertägige Tour.
Nach drei Tagen Jeep-Safari verlasse ich die Gruppe, möchte über die „grüne“ Grenze hinüber nach Chile reisen. Den Ausreisestempel habe ich bereits seit Uyuni im Pass, es fehlt nur noch der selten verkehrende Bus dorthin.
Die Fahrt geht durch die Einöde des Hochlandes, die Grenze der beiden Länder kaum zu erkennen. Irgendwann ist San Pedro de Atacama in Chile erreicht.

Das Wetter ist warm, die Kälte und der Sauerstoffmangel der großen Höhen hinter mir. San Pedro wirkt nach den Wochen in den Bergen wie das Paradies. Durch die Atacamawüste geht es nach Calama. In Calama ist eigentlich nicht viel zu tun, eine Minenarbeiterstadt. Es werden Touren durch das gigantische Kupfer-Tagebaugelände angeboten, doch leider nicht Sonntags, es ist Sonntag. So geht es zurück nach Peru, der Grenzstadt Arica und weiter über Tacna nach Nazca.
Dutzende von Linien und Geoglyphen durchziehen den Wüstenboden. Allerdings nur von der Luft aus zu sehen und so ist der Flug mit einer Cessna unausweichlich.
In Ica treffe ich Bekannte wieder. Gemeinsam gehen wir in die Oase Huacachina, versuche uns im Sandboarden, ein Besuch der Halbinsel Paracas mit seiner artenreichen Fauna ehe es mit einem Stopp im berühmten Pisco zurück nach Lima geht.



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