Mexiko – Yukatan & Chiapas
Wir starten unsere Reise in Merida. Die hübsche Stadt auf der Yucatan-Halbinsel überrascht uns mit quirligem Leben auf den Straßen und Plätzen, auch spät in der Nacht, als wir gerade ankommen.
Einen Tagestripp entfernt von Merida liegt die berühmte Ruinenstätte Chichen Itza. Die Anlage ist akkurat restauriert, Touristen drängen sich durch das Areal. Ein halber Tag reicht uns. Später werden wir noch weitere Mayastätten zu sehen bekommen, weit weniger überlaufen.
So folgen wir der „Ruta Puuk“, eine Art Lehrpfad für historische Mayastätten, und kommen so nach Uxmal. Bereits etwas abseits der großen Ausflugsziele bietet diese Ruinenstätte das, was Chichen Itza völlig abhandengekommen ist, Ruhe und Muse, um durch die nicht ganz perfekten Tempelanlagen zu schlendern.
Im Bus erreichen wir Campeche mit ihrem Unesco geschützten Altstadtkern. Man hat sich wirklich herausgeputzt, die alten Häuser leuchten in bunten Farben, auch wenn hinter den Fassaden oft nur ein Kartoffelacker ist. Im Nachtbus fahren wir weiter ins Hochland nach San Cristobal de la Casa.
Die Stadt liegt malerisch im Hochland des Bundestaat Chiapas, ist äußerst beliebt bei Reisenden und eine schöne Unterkunft findet man an jeder Ecke. Die Altstadt ist voll mit Schnick-Schnack aller Art, man hat sich dem einträglichen Fremdenverkehr gewidmet. Ein gewisser Charme ist denoch erhalten geblieben, die Lage im Hochland, die Luft und das Koloniale Flair machen den Aufenthalt in der Stadt zu einem Erlebnis.
Im Sattel geht es in eines der umliegenden Indio-Dörfer wo Traditionen noch gepflegt werden. Man erklärt die Bewohner der Dörfer mögen es nicht fotografiert zu werden, so beschränkt man sich auf das gucken und beobachten des farbenfrohen Spektakels in dem Ort.
Wir wollen weiter, verlassen das Hochland in Richtung Palenque, aber nicht ohne einem Stopp an den farbenfrohen Cascaden des Mishol Ha
Das Highlight von Palenque ist die, inmitten dichten Urwald gelegene, Mayastätte. Schon aufgrund der Lage im tropischen Wald hebt sie sich optisch von anderen ab. Der archäologische Aspekt ist der Fachwelt überlassen
Wir bleiben in der Nähe der Mayaruinen und nächtigen in El Panchan. Das Camp ist eine Ansammlung mehrerer Hostels und Hotels, umgeben von dichtem Dschungel, vielen Moskitos und erinnert ehr an eine Urlaubsanlag. Wir bleiben nur eine Nacht und ziehen um nach Palenque um die Weitereise nach Guatemala zu planen.
Uxmal
Merida
Campeche
Guatemala – Flores & Tikal
Mit einem Collectivo erreichen wir das abgeschiedene Örtchen Corozal. Wir waren die Einzigen die noch im Bus saßen und offensichtlich heute über die Grenze nach Guatemala wollen. Der Grenzort liegt am Rio Usumacinta und ist auf den letzten Kilometern nur noch mit dem Taxi zu erreichen. Entgegen aller Reiserichtlinien quetschen sich noch flink zwei Bauernburschen mit Macheten ins Auto.
Ein paar Hütten, jede Menge Boote am Ufer und ein Polizist. Wir bekommen unseren Ausreisestempel und werden im Boot einige Kilometer Flussaufwärts nach Bethel gefahren. An einer Sandbank lässt man uns aussteigen, willkommen im neuen Land.
Einige Kinder laufen um her, auf Nachfrage wo denn das Migrationsbüro sei deutet man den Weg.
Planlos laufen wir durch das ärmliche Dorf, auf der Suche nach der Polizeistation. Erst ein entgegenkommender Bus hilft uns weiter, auf seiner Rückfahrt nimmt er uns mit, ans Ende des Dorf zur Migration.
Wir erreichen Flores. Das beschauliche Städtchen liegt malerisch auf einer Insel im Lago Izabal und ist die Ausgangsstation für einen Besuch der Mayaruinen von Tikal.
Leider spielt das Wetter nicht mit, Nieselregen und Nebel verhüllen die Tempel, was der Schönheit der von kompletten Urwald umgebenen und teils überwucherten Anlage nicht abtut.
Leider war es nur ein kurzer Aufenthalt in diesem freundlichen Land, wir wollen weiter nach Belize.
Belize
San Ignacio heißt die erste Station. Das verschlafene Nest versprüht schon karibische Einflüsse, so ganz anders als das was wir bisher kennen lernten, stimmt uns ein auf diese besondere Mentalität.
Im „Hühnerbus“, wie die Einheimischen ihre alten US-Schulbusse nennen, geht es nach Dangriga an der Karibikküste. Die zweitgrößte Stadt des Landes kann nicht gerade mit besonderer Schönheit aufwarten, die karibischen Strände verdienen den Namen nicht. Einzig die von hier aus auf die vorgelagerten Inseln frequentierenden Boote machen einen Aufenthalt notwendig.
Tobacco Caye ist ein kleines Eiland, ein Palmenbewachsener Muschelhaufen trifft es ehr. Eine Handvoll Bewohner, ein paar Holzhütten und jede Menge Zeit. Das Leben geht einen äußerst gemächlichen Gang, das Richtige um die Tage ausschließlich von der Hängematte aus zu betrachten.
Wir reisen weiter ins Fischerdorf Hopkins. Nur ein paar Holzhütten und versprengte Hippies deuten noch auf die beschauliche Vergangenheit hin. In Hopkins wird groß investiert und gebaut, Reihenweise schießen Luxushotels aus dem Boden.
Zu Fuß laufen wir bis ins nahe Sittee River. Der Ort besitzt noch die Beschaulichkeit die Hopkins abhandengekommen ist, einige einfache Lodges und den malerischen Sittee River.
In Placencia, der letzten Station, hat wieder der Pauschaltourismus Einzug gehalten, dennoch hat sich der Ort mit seinem weißen Sandstrand und lebhaften Ortskern einen gewissen Charme erhalten. Mit einem Fährboot fahren wir ins nahe gelegene Puerto Cortez und verabschieden uns von Belize.
Aqua Azul
Bus in Belize
Tikal
Honduras – Die Karibikküste
Ein wenig aufgeregt entsteigen wir dem Boot in Puerto Cortez. Man hört nicht viel Gutes über Honduras, zudem führt uns der Weg auch noch ins gemein gefährliche San Pedro Sula.
Der liebgewonnene Hühnerbus bringt uns nach Sula. Von ausufernder Bandenkriminalität ist nicht zusehen und zu spüren. Wir wollen ohnehin gleich weiter, mit einem Bus nach La Ceiba um am nächsten Tag auf eine nahe Insel über zu setzen.
Die Karibikinsel Utila ist geprägt vom Tauchtourismus. Auch ohne passionierter Taucher zu sein hat die Insel ihren Reiz. Einige Bilderbuchstrände und vor allem Ruhe. Selbst der Hauptort hat kaum nennenswerte Betriebsamkeit, das karibische Lebensgefühl ist allgegenwärtig.
Dem Zufall geschuldet machen wir auf dem Rückweg nach Sula einen Stopp im kleinen Ort Santa Ana. Hier soll es eine Finca geben, aufgebaut von einem deutschen Auswanderer. Leider sind wir zu spät, die Auswanderer sind zurückgewandert. Verwaist ist die Finca dennoch nicht, nur nicht auf Übernachtungsgäste eingestellt. Eilig wird für uns ein Bett hergerichtet, wir bleiben zwei Tage an diesem paradiesischem Ort.
Noch ein paar Tage Zeit im Gepäck, machen wir uns auf in die Berge zu den Ruinen von Copan. Noch mal eine alte Mayastadt besichtigen, noch dazu die einzige auf honduranischem Boden.
Die Ruinenstadt selbst ist für archäologisch Ungebildete den Besuch nicht Wert, zu wenig gut erhaltenes ist zu bestaunen. Interessanter ist der Ort Copan selbst, mit seiner großen Plaza Central, den roten geziegelten Kolonialbauten und Kopfsteinpflaster Gassen. Ein gelungener Abschluss einer schönen Reise in den Norden von Honduras. Wenn auch doch noch mal eine Nacht in San Pedru Sula bevorstand...