INDIEN & NEPAL
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Rucksackwanderreise in den Himalaya


ZEITRAUM: MÄRZ/APRIL 2010
 
 
LÄNDER: INDIEN
  NEPAL
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

REISEETAPPEN

Dheli(Indien) Flugzeug Ajay Guest House
Delhi-Gaya-Bodhgaya Zug/Rickshaw Welcome Guesthouse
Bodhgaya-Gaya-Varanasi Taxi/Zug Shanti Guesthouse
Varanasi-Gorakhpur-Sonauli Zug/Bus Liege im Zug
Sonauli-Bhairawa(Nepal)-Pokhara Bus Little Tibetan GH
Pokhara-Nayapul(Start Trekking, 1700m)-Hille-Ulleri Taxi/Trekking Teahouse
Ulleri-Gorepani Trekking Teahouse
Gorepani-Poon Hill(3200m)-Tadapani Trekking Teahouse
Tadapani-Chhomrong-Sinuwa-Bamboo Trekking Teahouse
Bamboo-Himalaya-Deorali Trekking Teahouse
Deorali-Machhapuchhare-Annapurna Base Camp(4200m) Trekking Teahouse
Annapurna Base Camp-Himalaya-Chhomrong Trekking Teahouse
Chhomrong-Ghandruk-Nayapul(Ende Trekking)-Pokhara Trekking/Bus Gauri Shankar Guest House
Pokhara-Sauraha(Chitwan NP) Bus Tiger Lodge
Sauraha-Kathmandu(Thamel) Bus Pilgrims Guest House
Kathmandu-Bhaktapur-Nagarkot Bus Galaxy View Hotel
Nagarkot-Changu Narayan-Bramhakhel-Bodhnath-Kathmandu Trekking/Bus Pilgrims Guest House






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REISEBERICHT

Ein bisschen in Indien
Ankunft in Dehli, es ist früher Morgen und die Stadt erwacht so langsam. Eigentlich hätte man vermutet, derartige Metropolen stehen nie still, doch wir sind nahezu die Einzigen die über dem Grand Bazar schlendern und sich nach einer Bleibe umsehen.
Ein halber Tag und eine Mütze Schlaf später, mit voller Wucht trifft uns das indische Chaos. Delhi ist erwacht, und das richtig. Stress, Hektik, Dreck und üble Gerüche. In den Straßen drängen sich bunt gekleidete Menschen, dazwischen zwängen sich Kühe durch die Massen. Die Sinne sind völlig überfordert, der Kopf meldet: Nicht mehr aufnahmefähig.
Nach den Tagen in Delhi fühlen wir uns fit, im Nachtzug geht es weiter nach Gaya. Die Erwartungen ob er Reise haben sich nicht bestätigt, der Zug ist sauber und alles geht geordnet von statten. In der Morgendämmerung stehen wir in Gaya, und glauben uns ins Mittelalter zurückversetzt.
Im diffusen Licht der Dämmerung erkennen wir zerlumpte und verdreckte Gestalten. Überall liegen sie auf dem staubigen Boden, von Lepra verstümmelte Arme recken uns entgegen und fordern Rupie. In die schwül-stickige und staubige Luft gesellt sich noch ein Hauch von Urin und anderen Ausscheidungen.
Auf dem Bahnhofsvorplatz müssen wir uns sammeln, ein Chai verspricht Ablenkung, auch wenn man den prüfenden Blick auf die Kochutensilien lassen sollte.
Mit Rudi, dem Schweizer, pferchen wir uns in eine Rikscha und steuern das einige Kilometer entfernte Bodhgaya an.
Buddha soll hier die Erleuchtung erfahren haben und dementsprechend viele buddhistische Pilgerreisende trifft man in der Stadt. Tempelanlagen und Tempelanlagen an jeder Ecke, der wichtigste mit einer imposanten Stupa im parkähnlichen Tempelareal, und Ruhe vom permanenten Chaos draußen.
Noch einmal müssen wir zurück nach Gaya, im Zug geht es weiter nach Varanasi.

  
Varanasi   Bodhgaya

Bei der Ankunft das schon vertraute Bild. Chaos, Stress und Hektik überall. Die Farbenpracht der Gewänder vielleicht noch Farbenfroher als sonst. Durch tausende von Menschen die durch die Straßen wuseln bahnen wir uns den Weg zum Fluss in die verwinkelten Gassen der Altstadt, suchen ein Hostel, permanent einen Inder im Schlepptau der nicht noch eine besseres Bude wüsste.
Das Hostel liegt unweit des Maraniaka Gath, wo rund um die Uhr die Toten verbrannt werden, um als staubiger Rest im Ganges die letzte Ruhe zu finden. Bizarre Szenen sind zu beobachten, zwischen Scheiterhaufen und Trauergrüppchen laufen Kühe und Touristen umher.
Der Tot ist in Varanasi all gegenwärtig, Verbrennungsgaths, Totenhäuser, selbst eine beschauliche Rudertour auf dem Ganges soll mit Knochen gucken enden. Wir lehnen ab und lassen uns vorzeitig wieder absetzen.
Kaum ein Ort in der Altstadt der nicht etwas Spirituelles an sich hat, die Menschen, die Gerüche, die Atmosphäre. Die Tage in der Stadt haben ihren Eindruck hinterlassen und wirken noch lange nach.

Die Odyssee nach Pokhara beginnt im kleinen Zimmer einer zweifelhaften Reiseagentur in Varanasi. Mit Bahntickets in der Hand, welche gar keine sind, stehen wir im völlig überfüllten Zugabteil. Reisende klären uns auf, wir stehen auf der Warteliste. Die zeigt uns auch der Schaffner, unsere Namen finden wir ganz unten, rausgeschmissen werden wir dennoch nicht.
Die Nacht im Zug war lang und hart, die Pritsche wurde mit Anderen geteilt. Noch ein Daal Bhaat bevor es zum Grenzort Sonauli weitergeht, diesmal mit dem Bus, die nächsten fünf Stunden.
Fröhlich kaut der Busfahrer auf seiner Betelnuss herum und regelmäßig befördert er die anfallenden roten Speichelsäfte in hohen Bogen aus seinem Seitenfenster. Es dauerte ein wenig ehe ich realisierte woher der plötzliche Sprühnebel in meinem Gesicht kam, ich saß am Fenster, genau hinter dem Fahrer…


Nepal
Vor uns der Schlagbaum, dahinter liegt Nepal, lachen über die beiden Dorfpolizisten wie sie da auf ihren Bänken vor der Grenze sitzen, mit Stempel bewaffnet, in mitten der staubigen Straße. So kam es das wir unrühmlich die Zeit in Indien beenden, aber froh ins neue Land aufzubrechen.
Sofort wird klar, Nepal ist anders. Keine Hektik, kein Stress, man empfängt uns freundlich aber nicht aufdringlich.
Ein wenig müssen wir noch warten bis der Übernachtbus nach Pokhara abfährt. Mit Kind und Kegel, jede Menge Gepäck und einer Ziege setzt sich das altersschwache Vehikel in Bewegung. Zwölf Stunden rumpelt der Bus durch die Berge, unzählige Serpentinen, Kurven und Schlaglöcher. Im Morgengrauen ist Pokhara erreicht, eine Odyssee findet ihr Ende.
Die Stadt am Pokhara-See ist Sammelbecken der Backpacker und Wanderszene. Die Unterhaltungsmöglichkeiten sind vielfältig, Bars, Restaurants und Souvenirgeschäfte bestimmen das Stadtbild am See.
So treffen wir auch Rainer Schulze, der nicht mehr ganz nüchterne nepalesische Bergführer. Begeistert versucht er uns seine Dienste schmackhaft zu machen, sein Motto: „ Gehma, Gehma, immer weiter, immer geradeaus“. Wir entschließen uns dennoch für das seriösere Angebot der Three-Sister-Adventure.

  
Kathmandu Stupa in Bodhnath Himalaya Anapurna-Region

Sechs Tage Trekking am Fuß des Annapurnagebiets. Indra der Tourguide wartet schon, im Taxi geht es nach Nayapul, der Ausgangspunkt der meisten Treks.
Der Klassiker zum Poon-Hill führt uns zunächst über viele Stufen durch ein Flusstal hinauf in die abgeschiedenen Dörfer. Die Rhododendron Wälder stehen gerade in voller Blüte, dahinter die schneebedeckten Berge, der blaue Himmel. Traumwandern in Nepal wie man es sich wünscht.
Noch ist es früh in der neuen Wander und Bergsteigersaison und dementsprechend wenig überlaufen die Wege. Oft sind wir nur eine Handvoll Gäste in den urigen Teehäusern die dort übernachten.
In Chhomrong verlasse ich die kleine Wandergruppe, will hoch zum Annapurna Basecamp, setze die Tour nun auf eigene Faust fort. In den höheren Lagen ist noch viel Schnee, es wird nachts klirrend kalt. Meine Ausrüstung ist dürftig und dennoch es ist ein unbeschreibliches Gefühl in über 4000m zu wandern, rings herum die gigantischen Gipfel des Himalaya, das Basecamp nicht mehr weit.
Mit schweren Herzen verabschiede ich mich aus dieser einzigartigen Landschaft, eine Trekkingtour die mich verändert hat, nachhaltig.
In Pokhara werde ich schon erwartet, gemeinsam machen wir uns wieder auf den Weg, wollen in den Chitwan Nationalpark weiter.

Sauraha ist ein beschauliches Nest am Rande des Parks, Elefanten baden im Fluss, sehr zur Freude aller Touristen. Wir wollen tiefer in die Wildnis vorstoßen, ins Reich von Nashorn, Tiger und dem Geheimnis umwitterten Slotbären. Weder Tiger noch Slotbär lässt sich heute blicken, muss sich eben auch mal mit einem Käfer zufrieden geben. Enttäuscht ziehen wir aus Sauraha ab, auch weil so gar kein Nepal-Feeling hier aufkommen wollte, Safari passt eben nicht zu der spirituellen Bergwelt.

Noch einmal sitzen wir in einem betagten Bus, schaukeln und rumpeln Stundenlang durch die Bergwelt nach Kathmandu. Die Stadt liegt in einem Talkessel, der Smog hängt dick über Kathmandu, Wir besichtigen die alten Königsstädte Patan und Bakthapur mit ihrer wunderbaren alten und historischen Bausubstanz, ehe wir noch einmal in die Berge flüchten.
Es ist stock finster als wir das Bergdorf Nagarkot erreichen, wollen einen Blick auf den Everest erhaschen. Doch der liegt am nächsten Morgen im Nebel, und bleibt nur die Poster Ansicht im Guesthouse.
Zu Fuß machen wir uns auf den Rückweg nach Kathmandu. Ein Wanderweg führte durch kleine Dörfer und Reisfelder bis in die Vororte der Millionenstadt. Ein gelungener Ausklang einer Reise in ein beeindruckendes Land im Himalaya



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