Von Belgrad nach Kötzting
Am Donauradweg zum Plattensee, von Wien nach Böhmen bis Schnee im Bayerischenwald der Tour ein Ende setzt
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JAHRMONATTAGEDISTANZ
2012OKT/NOV151478 KMSERBIEN KROATIEN UNGARN SLOWAKEI ÖSTERREICH TSCHECHIEN DEUTSCHLAND




Belgrad-Batajnica-Surduk-Novi Slankamen-Beska-Srem. Karlovci-Novi Sad 99 km Hostel
Novi Sad-Beocin-NP Fruska Gora-Ilok(HR)-Sotin-Vukovar-Borovo 124 km Wild Zelten
Dalj-Bijelo Brdo-Osijek-Bilje-Kozjak-Zlatna Greda-NP Kopacki rit-Batina-Draz 101 km Gasthaus
Draz-Mohacs(HU)-Dunaszekcsö-Bataszek-Öcseny-Szekszard-Tolna-Fadd-Gerjen 121 km Wild Zelten
Gerjen-Dunapataj-Solt-Dunaföldvar-Elöszallas-Sarbogard-Mezöszilas-Lajoskomarom-Enying-Siofok 151 km Gasthaus
Siofok-Balatonfödvar-Balatonlelle-Fonyod-Keszthely-Heviz 94 km Gasthaus
Heviz-Nemesbük-Zalaszentgrot-Türje-Bögöte-Kald-Gerce-Sarvar 68 km Camping
Sarvar-Bük-Köszeg 55 km Gasthaus
Köszeg-Lövö-Fertöszentmiklos-Fertöd-Balf-Sopron 70 km Gasthaus
Sopron-Mörbisch a. See(AUT)-Rust-Neusiedel a. See-Parndorf-Prellenkirchen-Berg-Bratislava(SK) 98 km Hostel
Bratislava-Hainburg(AUT)-Stopfenreuth-Orth-Wien(Prater)-Wien(Hütteldorf) 91 km Camping
Wien(Hütteldorf)-Klosterneuburg-Stockerau-Hollabrunn-Pulkau-Langau-Drosendorf-Vratenin(CZ) 128 km Wild Zelten
Vratenin-Slavonice-Landstejnem-N.Bystrice-Lasenice-Trebon-Spoli-Ceske Budejovice 106 km Hostel
Ceske Budejovice-Nubine-Cakov-Zabori-Luzice-Netolice-Vimperk-Stachy-Zdanov 87 km Gasthaus
Zdanov-Kasperske Hory-Hartmanice-Zelezna Ruda-Bayr.Eisenstein(D)-Brennes-Lohberg-Bad Kötzting 85 km
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Bilder zur Tour

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Rad-Counter am Donauradweg beim Start in Belgrad Belgrad mit Blick zur Sava Im Historischen-Viertel von Belgrad Flaches Land entlang der Donau von Belgrad nach Novi-Sad Serbisches Dorf Sankt Nicholas Kathedrale in Sremski Karlovci Novi-Sad Blick vom Fruska-Gora NP zur Donau Grenze nach Kroatien am Übergang Ilok Nördlich von Osijek im Zlatna-Greta NP Zlatna-Greta NP auf einem Damradweg In Ungarn Ungarische Gulaschsuppe Dorfromantik Sonnenaufgang an der kleinen Donaufähre in Gerjen Donauradweg bei Dunaföldfar, Ungarn Der ausgetrocknete Plattensee im Herbst bei Siofok Unterwegs nach Sarvar in Ungarn Weinberge am Neusiedler See Blick auf Bratislava In der Altstadt von Bratislava Auf dem Donauradweg durch die Auwälder zwischen Bratislava und Wien Wien-Prater Niederösterreich bei Hollabrunn Durch Niederösterreich Budweis in Tschechien Durch Böhmen in Tschechien Durch Böhmen in Tschechien In den Höhen des Böhmerwaldes Wintereinbruch auf dem Arber im Bayrischen Wald

REISEBERICHT

Der serbische Teil
Die Vororte Belgrads sind nicht gerade radfahrerfreundlich und bieten den krassen Gegensatz zu den beschaulichen Radwegen im Zentrum der Balkanmetropole, kämpfen uns so mühsam unter unglaublich viel Schwerlastverkehr den Weg nach Norden.
Bald öffnet sich die Weite der Vojvodina, riesige Getreideanbauflächen dominieren, es gibt wieder ausreichend Platz in der Landschaft. Auf kaum frequentierten Nebenstrassen zwischen im Herbst abgeernteten, steppenartigen Feldern, fährt es sich deutlich entspannter. Bis Novi Sad bekommt man die Donau jedoch nur selten zu Gesicht.
Wir bleiben auf der westlichen Seite der Donau, nehmen Kurs auf Kroatien, jedoch nicht ohne einen Ausflug über die beschaulichen Höhenzüge des Fruska Gora Nationalpark zu machen. Ruhe, Einsamkeit und spektakulären Ausblicke in das umliegende Tiefland bieten sich, bevor es über die Grenze geht.

Ein Stück durch Kroatien
Vom Grenzort Ilok folgen wir der Hauptverkehrsstrasse nach Vukovar, kaum Verkehr, verschlafene Dörfer, viel ist nicht los in dieser Gegend.
Auch die Tankstellendichte ist nicht sonderlich hoch, gerade, als der Benzinvorrat für den Kocher aufgefüllt werden muss. Somit bleiben die guten Campingmöglichkeiten entlang der Strecke ungenutzt, erst in Vukovar gibt es die ersehnte Tanke. Bereits dunkel, gestaltet sich die Suche nach einem Schlafplatz schwierig, hinter einer der seltenen Hecken finden wir doch noch ein Plätzchen im Lehmacker.
Die Nacht war unruhig. Eine Rotte Wildschweine stattet unserem Lager einen Besuch ab, wohl angelockt von den abendlichen Pasta-Resten. Das Wetter ist mies, kalt, feucht. Der Lehm klebt überall bis die Räder wieder zurück auf die Strasse geschoben sind.
Über Osijek radeln wir weiter nordwärts, biegen ein in die Einsamkeit des „Kopacki-Nationalpark“ mit seinen urwaldähnlichen Auwäldern und Wildtierbeständen. Die Gegend ist ländlich, noch einige verträumte Dörfer, dann ist die Grenze nach Ungarn erreicht.


Novi Sad Das Dorf Bata in UngarnDonau

Quer durch Ungarn
Der erste größere Ort ist Mohacs, unspektakulär und Öd wirkt die Stadt, entschließen uns auf der westlichen Donauseite weiter zu fahren. Den Radweg verlieren wir bald wieder aus den Augen, doch der Verkehr auf der Hauptroute nach Budapest ist moderat. Ab und dann weichen wir auf kleinere Nebenstrassen aus, wollen die Donau queren um wieder auf den Radweg zu treffen.
Im kleinen Fischerort Gerjen verpassen wir die letzte Fähre und dürfen unser Zelt vor der Fährkneipe aufstellen. Kalt ist der neue Tag, Nebelschwaden hängen über dem Fluss, in rotes Licht getaucht von der gerade aufgehenden Sonne, und aus der Kneipe zieht frischer Kaffeeduft ins Zelt, was für ein stimmungvoller Morgen. Wir setzen über mit der ersten Fähre und treffen wieder auf den Donauradweg.
Auf Dämmen und Flurwegen geht es im gewohnten Flussradwegstil Zick-Zack weiter. Auf Höhe Dunaföldfar entschließen wir uns den Süd-Ost-Wind auszunutzen und biegen direkt ab zum Plattensee. Durch hügelige Landschaft und Felder bis zum Horizont erreichen wir den Plattensee bei Siofok.
Der bekannte Badeort ist im Herbst äußerst ruhig, eine Unterkunft nicht leicht zu finden. Kilometerlang lang reihen sich verwaisten Pensionen, Hotels und Campingplätze aneinander, ehe wir doch noch fündig werden.
Entlang des Südufers des Plattensees schlängelt sich der Radwanderweg durch die jetzt verlassenen Ferienhaussiedlungen. Wir folgen diesem Radweg bis Heviz mit seinem weltweit größten Schwefel-Thermalbadesee. Die Orte mit Heil- und Thermalbäder reihen sich in der Gegend auf wie an einer Perlenschnur. In Sarvar trotzem wir dem tagelangem Regen und verbringen die Zeit in einem der Bäder.
Über das kleine und schmucke Städtchen Köszeg und Sopron verlassen wir Ungarn nahe der Stelle, an der 1989 der Eiserne Vorhang nach Österreich löchrig wurde.

Österreichs Osten
Grenzzäune und Eiserne Vorhänge sind verschwunden und fast unbemerkt geht es ins österreichische Staatsgebiet.
Der Radweg führt nun quer durch Weinberge mit schönen Ausblicken auf den Neusiedler See. Bis zum gleichnamigen Hauptort folgen wir noch diesem Radweg, um auf einem kleinen Umweg die slowakischen Hauptstadt zu besuchen. Ausufernde Windparks bestimmen das Bild im östlichsten Teil von Österreich. Dann treffen wir wieder auf den Donauradweg und erreichen die historische Altstadt von Bratislava.
Zwischen Bratislava bis Wien erstrecket sich europas letztes und größtes zusammenhängendes Flussauengebiet. Schnurrgerade und kilometerlang zeiht sich der Radweg auf einem Damm durch die Auwälder, bis vor die Tore Wiens.
Ein paar Tage Pause und ein Mitfahrerwechsel, dann geht es weiter.
Die Donau liegt im dichten Nebel und der Herbst zeigte sich nun schon von seiner unangenehmen Seite. Bei Klosterneuburg folgen wir ein letztes Stück der Donau um über Hollabrunn nach Norden zu fahren. Kaum liegen die Donauniederungen hinter uns, machen sich wieder ausgedehnte Felder breit. Ein relativ gutes Radwegenetz durchzieht diesen Teil der Alpenrepublik.
Die spätherbstliche, meist grau braune Landschaft, zusammen mit den kalten Temperaturen, schlagen auf das Gemüt. Die Gegend ist zum gähnen und die Orte wirken wie ausgestorben. Erst als wir bei Drosendorf die Grenze zu Tschechien passieren wird es wieder aufregender.


Unterwegs im Süden TschechiensAltstadt von TrebonSchnee in Böhmen

Tschechiens Süden und Böhmerwald
Der erste Tag empfängt uns nasskalt und der November zeigt sich von seiner grausamen Seite. Mit klammen Fingern packen wir das Zelt ein, verlassen Feld und Flur und radeln in den verregneten und nebeligen Tag. Die wildromantische Landschaft Südböhmens geht völlig im Regen unter. Das Radfahren macht kaum Spaß und die Erkenntnis macht sich breit, dass es wahrlich bessere Jahreszeiten zum Radreisen gibt. Lustlos fahren wir in Ceske Budejovice ein.
Wir folgen den moderaten Hügeln des östlich des Böhmerwald noch ein Stück nach Norden. Die überzuckerten Berggipfel deuteten es bereits an, der Winter hat Einzug gehalten, zumindest in den höheren Lagen des Mittelgebirges.
Je weiter wir den Hochstrasssen hinauf folgen, je winterlicher wird es. Eine gschlossenen Schneedecke macht zu schaffen, die anschließenden unvermeidbaren Abfahrten werden eine unkontrollierte Rutschpartie.
Die Ausrüstung erweist sich als wenig winterfest. Auf den Märkten des tschechisch-bayrischen Grenzgebiets decken wir uns nochmal mit trockenen "Markenhandschuhen" ein, denn die Höhenstrasse hinauf ins Arbergebiet soll nicht weniger verschneit sein.
Auf der Weiterfahrt nach Cham hat uns der Regen wieder, im Gegensatz zum Schnee dringt das Wasser langsam durch die Klamotten, die Handschuhe durch und die Finger steif. In Bad Kötzting geben wir auf und beschließen hier Schluss zu machen…vorerst hat der Winter gesiegt.




Tour#7 Belgrad-Bad Kötzting

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