Von Berlin nach Helsinki
An der Ostseeküste ins Baltikum zu den weißen Nächten in St. Petersburg
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JAHRMONATETAGEDISTANZBERGAUF
2017JUN/JUL272463 KM8187 HM DEUTSCHLAND POLEN LITAUEN LETTLAND ESTLAND RUSSLAND FINNLAND




Berlin-Weißensee-Altlandsberg-Strausberg-Neuhardenberg-Letschin 78 km 222 Hm Gasthof
Letschin-Zechin-(D/PL)-Kostrzyn-Witnica-Gorzow Wielkopolski-Santok-Strzelce Krajenskie 118 km 119 Hm Hotel
Strzelce Krajenskie-Krzyz Wielkopolski-Wielen-Trzcianka-Pila 110 km 249 Hm Hostel
Pila-Zlotow-Debrzno-Czluchow 87 km 251 Hm Camping
Czluchow-Konitz-Brusy-Kalisch-Schodno-Koscierzyna-Zawory 111 km 665 Hm Camping
Zawory-Kartuzy-Zukowo-Rebiechowo-Osowa-Zoppot-Gdansk (Danzig) 60 km 295 Hm Hostel
Gdansk-Mikoszewo-Sztutowo-Katy Rybackie-Krynica Morska 58 km 61 Hm Camping
Krynica Morska-(Fähre)-Fromborg (Frauenburg)-Braniewo-Lipowina-(PL/RU)-Golubewo-Kaliningrad 87 km 334 Hm Schiff
Kaliningrad-Morschanskoje-Selenogradsk-Sarkau-Rypatschi-Morskoje (Pillkoppen) 83 km 141 Hm Pension
Morskoje-(RU/LT)-Nida-Pervalka-Klaipeda-Karkle 79 km 174 Hm Camping
Karkle-Palanga-Sventoji 37 km 31 Hm Camping
Sventoij-(LT/LV)-Nica-Liepaja-Saraiki-Ziemupe-Laikas 101 km 34 Hm Camping
Laikas-Pavilosta-Jürkalne-Edole-Kuldiga 87 km 278 Hm Camping
Kuldiga-Renda-Sabile-Kandava-Abavniki-Tukum-Klapkalnciems-Jürmala 142 km 405 Hm Pension
Jürmala-Bulduri-Riga 24 km 32 Hm Hostel
Riga-Lici-Kangari-Planupe-Allazmuiza-Sigulda-Ligatne 90 km 291 Hm Camping
Ligatne-Skalupes-Raceni-Lakisi-Cesis 33 km 318 Hm Camping
Cesis-Priekuli-Rauna-Smiltene-Bilska-Walk/Valga (LV/EST) 101 km 566 Hm Pension
Valga-Sangaste-Otepää-Tartu 100 km 553 Hm Hostel
Tartu-Kavastu-Alatskivi-Kodavere-Ranna(Peipu-See) 70 km 147 Hm Camping
Ranna-Kasepää-Kauksi-Kauksi Rand 45 km 30 Hm Camping
Kauksi Rand-Jöuga-Illuka-Jöhvi-Sillamäe-Narva Jöhesuu-Narwa 109 km 160 Hm Camping
Narwa-(EST/RU)-Kingissepp-Gurlyovo-Perelesye-Voronino-Petrovskoye-Peterhof-St.Petersburg 180 km 469 Hm Hostel
St.Petersburg-Lakhta-Selenogorsk-Ozerki-Primorsk-Wyborg 179 km 534 Hm Hotel
Wyborg-Baltiyets-(RU/FIN)-Vaalima-Virojoki-Klamila-Rakila-Hamina 106 km 662 Hm Camping
Hamina-Kotka-Pyhtää-Loviisa-Porvoo 131 km 811 Hm Camping
Porvoo-Tyysteri-Blinkon-Söderkulla-Helsinki 57 km 355 Hm Hostel
TOTAL 2463km 8187Hm


Bilder zur Tour

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In der Märkischen Schweiz An der Oder Grenzübergang nach Polen in Köstrin Das Dorf Gorki Noteckie in der Woiwodschaft Lebus Wald im Nationalpark Tucholski Danzig mit Blick auf den Handelskai Neptunbrunnen, Altstadt Danzig Unterwegs auf der Frischen Nehrung nach Krynica Morska Domkirche in Frauenburg (Frombork) am Frischen Haff Unterwegs auf der alten Reichsautobahn in der Enklave Kaliningrad Brandenburger Tor in Königsberg, Kaliningrad Stadtzentrum von Kaliningrad Stürmische Ostsee, Kurische Nehrung Blick auf die großen Sanddünen der Kurischen Nehrung Morskoje, früheres Pillkoppen, auf der Kurischen Nehrung Der endlose Ostseestrand der Kurischen Nehrung Unterwegs auf dem litauischen Teil der Nehrung Am Strand bei Karkle, Litauen Liepaja in Lettland begrüßt uns Wälder und Sandpisten überwiegen in Lettland Borscht, zubereitet in der Radreiseküche Weiße Nächte in Lettland Im Städtchen Kuldiga Endlose Weite und Natur in Lettland Riga Zwischen Riga und dem Gauja Nationalpark Durch den Gauja Nationalpark nach Cesis Die Lettische Schweiz bei Smiltene Kirche in Tartu, Estland Am Peipu-See, Estland Dörfer entlang des Peipu-See Am Strand von Kauksi Rand, Peipu-See Waldreiches Estland, unterwegs im äußersten Nordosten Zur russischen Grenze nach Narwa Festung von Narwa am Grenzfluss zu Russland Von Kingissepp unterwegs nach St. Petersburg Am Peterhof St. Petersburg mit Blick auf die Blutskirche Eremitage Nevskyprospekt Ungemütliches Wetter auf dem Weg nach Vyborg nahe Primorsk Vyborg Grenze nach Finnland Nostalgie, Milchhäuschen in Südfinnland Unterwegs nach Helsinki Domkirchen in Helsinki

REISEBERICHT

BERLIN / BRANDENBURG - Auf mehr oder weniger holprigen Radwegen geht es durch Berlins Osten in die Weite Brandenburgs. Alleen säumen noch immer die kleineren Straßen, Dörfer wie aus der Zeit gefallen.
Über Strausberg radeln wir in die märkische Schweiz, die entgegen ihrem Namen, ehr wenig mit Berge gemein hat. Einige Hügel sind dennoch zu erklimmen.
Durch das flache Oderbruch geht es an den Rand der Oder, folgen einem schönen Dammweg entlang alter Auenwälder bis Küstrin und der Grenze hinüber nach Polen.

POLEN - Ab dem polnischen Grenzort folgen wir nun dem R1, und zu unserer Überraschung, verläuft dieser meist als separater Radweg. Der Pflasterweg zwar oft von bescheidener Qualität, der engen Straße mit rücksichtslosem Verkehr aber allemal vorzuziehen. Östlich der Stadt Gorzow folgt der Radweg ruhigeren Nebenstrecken, orientiert sich naturnah am Flusslauf der Warta.
Bei Krzyz verlassen wir den R1, fahren durch das ländliche Großpolen mit seinen tiefen Wälder auf direktem Weg nach Pila.

Peterhof Die historische Altstadt von Danzig Königsberger Dom

Ab Czluchow ist das kleine R1 Schild wieder ein treuer Begleiter. Baustellen bestimmen aber hier den Charakter des Streckenverlaufs. Tiefe Sandpassagen aufgrund abgetragener Asphaltdecken gestalten das Vorankommen mühselig. Die verträumten Dörfer am Weg, dürften durch die neue Fernverkehrsstraße leider nicht zum optisch Guten beeinflusst werden.
Als wir das hübsche Städtchen Konitz hinter uns lassen, verläuft der Radweg durch ausgedehnte Waldgebiete zunächst noch abseits aller Strassen, dieser jedoch nicht endlos, geht es unweigerlich auf die viel befahrene Überlandstrasse wo Lastwagen, allen voran der Gattung Muldenkipper, dem Radlerleben zusetzen.
Auch das bringen wir hinter uns, auf der Flucht über sandige Nebenwegen, oder später durch das idyllische Kartzubien nach Kartuzy.
Bei Soppot erreichen wir endlich die Ostsee. Ein Stück noch durch die Seebäder entlang der Küste, dann ist Danzig erreicht.

Schon kurz hinter der alten Hansestadt queren wir auf einer nostalgischen Fähre die geschichtsträchtigen Weichsel und radeln weiter auf den schmalen Streifen der frischen Nehrung.
Die Nehrung, touristisch erschlossen, und dementsprechend mit lästigem Verkehrsaufkommen auf der einzigen Straße. Wir entscheiden uns für die Variante durch den Wald, nehmen die tiefen Sandwege in Kauf und haben so unsere Ruhe.
In Krynica Morska pendelt ein kleines Touristenboot über das Haff nach Fromberg um die dortige historische Klosterkirche zu besuchen. Das Wetter welches uns empfängt ist selbst eines Ostseesommers unwürdig, so schleichen wir mehr betrübt um die historischen Gemäuer des ehemaligen Frauenburg.
Über Braniewo folgen wir noch den R1 durch das Ermland bis zur Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad.

KALININGRADER GEBIET (RUSSLAND) - Kurz nach der straff organisierten Grenze existiert noch die ehemalige Reichsautobahn von Aachen nach Königsberg. Der alte Plattenweg verläuft parallel zur neuen Autobahn und erweist sich als Glücksfall für Radreisende bis ruhige Nebenstraßen als Alternative nach Kaliningrad hinein führen.
Viel Königsberg ist in Kaliningrad nicht mehr vorhanden. Das Brandenburger Tor, der Dom, das war es schon. Vereinzelt zeigt sich der Versuch, architektonisch an die Vergangenheit als Hansestadt anzuknüpfen. Die sowjetische Vorzeigestadt ist hier wahrhaftig in Beton gegossen.
Eine Beschilderung des R1 gibt es im gesamten Kaliningrader Gebiet nicht, die Orientierung erfolgt hier anhand von Kartenmaterial. Die breiten Seitenstreifen der Autobahnen führen jedoch sicher aus der Stadt heraus, für Radfahrer auch ausdrücklich erlaubt.
Wir erreichen die Samland Küste mit dem ehemaligen ostpreußischen Badeort Cranz, das heutige Selenogradsk. Von hier geht es auf die Kurische Nehrung, ein Landstrich der lange Zeit Sperrgebiet war. So ist die achzig Kilometer lange Fahrt auf der Nehrung ein Naturerlebnis mit einzigartigem, zusammenhängendem Urwaldbestand.

LITAUEN - Wir sind im Baltikum. Hinter dem beschaulichen Grenzübergang beginnt ein ausgewiesener Fahrradweg, willkommen in der EU. Denoch ist die Verlockung groß der kaum frequentierten Straße zu folgen, Radfahrern eigentich verboten, es stört sich aber niemand daran.
Der litauische Teil der Nehrung ist weitaus touristischer entwickelt, der Wald wirkt aufgeräumter und weniger wild. Wir erreichen die Klaipeda, per Fähre geht es von der Kurischen Nehrung direkt in die Hafenstadt.
Auf einem exelenten Radwegenetz geht es den kurzen, aber landschaftlich reizvollen litauischen Küstenabschnitt entlang.

Cesis in Lettland In der lettischen Schweiz Dom in Helsinki

LETTLAND - Wälder bestimmen das Landschaftsbild Lettlands. Und so fahren erst einmal kilometerlang durch diese bis zum ersten Ziel Liepaja.
Bisher von guten Radwegen verwöhnt, verläuft nun die Routenführung des R1 immer öfter auf Schotterpisten mit starker Wellblechauswaschung. Landschaftlich attraktiv, gehen die Pisten doch sehr an das Gemüt.
Die letzten Kilometer bis Jürkalne hat man endlich wieder Asphalt unter dem Rad. Hier trennt sich der weitere Tourverlauf auch von der schönen Ostseeküste, wir biegen ab ins Hinterland und erreichen über mystische Städtchen wie Kuldiga die Metropole Riga.
Wir verlassen das verregnete Riga, zunächst durch typisch graue Vorstädte in gewohntem Plattenbaustil, dem üblichen Verkehr, und nicht gerade radfahrerfreundliche Wegführung. Mit der letzten Ringstraße wird es ruhiger, Wald bestimmt bald wieder das Landschaftsbild.
Unser Ziel ist der Gauja-Nationalpark. Über Sand- und Schotterwege fahren wir durch die verträumte Gegend, erreichen irgendwie das uralte Cesis.
Nun folgen wir wieder dem R1, gut ausgeschildert, durch die lettische Schweiz die auch tatsächlich die ein oder andere Erhebungen aufweist. Auf den letzten Kilometern bis zum Grenzort Valga bestimmt wieder tiefer, unberührte nordisch geprägter Wald die Route. Wir nehmen Abschied von einem schönen Land, mit ursprunglicher Natur, verschlafenen Dörfern und vor allem grandiose Wälder.

ESTLAND - In Estland überrascht uns wieder perfekte Infrastruktur mit Radwegen in jede Himmelsrichtung. Mal wieder halten wir uns nicht an die Wegführung des R1, fahren auf Alternativstrecken auf direkt Weg nach Tartu und zum Peipu-See.
Ein Highlight auf der Fahrt durch das nördlichste Land des Baltikums ist entlang des riesigen Peipusee mit Stränden die dem der Ostsee in nichts nach stehen.
Auf dem Weg zur Russischen Grenze gibt es kaum noch Alternativen zur Fernstraße. Verlüft der R1 umständlich entlang der Küste, ziehen wir den breiten Seitenstreifen der Europastrasse vor.
Einen kleinen Umweg nehmen wir doch noch in kauf, fahren über den Badeort Narva-Jösu und einem letzten Strandbesuch bevor es in Narwa über die Grenze geht.

RUSSLAND - Der Respekt vor russischen Grenzen erweist sich als völlig unbegründet, solange man diese in Narwa mit einem Fahrrad passiert. Zügig geht es an den Officers vorbei, und direkt weiter in die Stadt Kingissepp.
Hinter Kingissepp nimmt der Verkehr merklich zu. Noch bis zum Dorf Gurlyovo heißt es auf einem akzeptablen Seitenstreifen die Abgase des alles andere als umweltfreundlichen russichen Kraftverkehr zu inhalieren.
Abseits der Hauptstraße geht es endlich durch ländliches Idyll. Einen ausgewiesenen Radweg sucht man nun jedoch vergebens, unsere Routenwahl führt uns möglichst auf ruhigeren Nebenstraßen auf direktem Weg in die Vorstädte von St. Petersburg.
Das vermeintliche Kurze Stück bis in das Zentrum der Metropole ist eine wahrliche Herausforderung. Zwar gibt es Abschnittsweise für Radfahrer vorgesehene Wege, eine Kennzeichnung sucht man jedoch vergebens. Bordsteine bis zu den Knien machen das Radfahren zum Hindernisparcours, und letztlich wählt man lieber die riesigen Straßen, versucht im Horrorverkehr irgendwie mitzuhalten.
Der Newsky-Prospekt ist geschafft, wir sind am Ziel, auf dem R1 von Berlin in die Zarenstadt St. Petersburg.

Als Zugabe will ich noch weiter, die letzten Kilometer bis nach Helsinki. Wieder ist es eine Herausforderung um aus der Stadt heraus zu kommen, Kilometerlange trostlose Vorstädte und ätzender Verkehr kennzeichnen die Strecke bis zum Abzweig zur Küstenstraße nach Primorsk.
Wie Perlen an der Schnur stehen die Wochenendhütten der Sankt Petersburger Elite in den Wäldern entlang der Küste. Bald breitet sich aber wieder der einsame Wald aus, Verkehr kaum vorhanden. Leider vergeht mir die Lust auf Abenteuer im kalten Dauerregen, und anstatt des anvisierten Camping finde ich mich im Hotel in Vyborg wieder.

NACH HELSINKI - Unspektakulär sind die Kilometer bis zum russischen Checkpoint. Wald bestimmt die Fahrt auf der gut ausgebauten Fernstraße.
Hinter der Grenze geht es beschäftigt weiter. Der Süden Finnlands besitzt nicht den Charme des Nordens, einzig der Abschnitt von Vaalima nach Hamina, auf einer winzigen Nebenstrecke, ist landschaftlich reizvoll. Ansonsten ist der Streckenverlauf bis Helsinki gekennzeichnet von Radwegen die neben Hauptverkehrsstraßen her gehen und in einem Gewirr aus schleifen letztlich in der finnischen Hauptstadt am Dom ihr Ende finden.






Tour#14 Berlin-Helsinki

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