Von San Francisco nach La Paz
Auf dem Highway 1 durch Californien, der Carretera Peninsular durch die einsamen Wüsten der Baja California
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JAHRMONATEREISETAGEDISTANZBERGAUFPERSONEN
2015OKT/NOV252624 KM20065 HM1USAMEXIKO




Sausalitos-Golden Gate Bridge-San Francisco Downtown 12 km 100 Hm Hostel
San Francisco-Pacifica-Half Moon Bay 66 km 696 Hm State Park Camping
Half Moon Bay-Pescadero-Davenport-Santa Cruz 98 km 873 HM State Park Camping
Santa Cruz-Watsonvill-Monterey-Carmel-Big Sur 148 km 1305 Hm State Park Camping
Big Sur-San Simeon 113 km 1494 Hm State Park Camping
San Simeon-Cayucos-Los Osos-San Luis Obispo-Pismo Beach 87 km 503 Hm Campingplatz
Pismo Beach-Guadalupe-Los Alamos-Los Olivos-Lake Cachuma 115 km 837 Hm State Park Camping
Lake Cachuma-Santa Barbara-Ventura-Point Mugu 136 km 987 Hm State Park Camping
Point Mugu-Malibu-Santa Monica, Venice Beach, L.A. 58 km 348 Hm Hostel
Venice Beach-Long Beach-Newport Beach-Dana Point 118 km 629 Hm State Park Camping
Dana Point-San Clemente-Carlsbad-San Diego, Gaslampe District 112 km 622 Hm Hostel
San Diego-Tijuana (MEX)-Rosarito-La Mision-Ensenada 154 km 1631 Hm Hostel
Ensenada-Colonet 116 km 1161 Hm Motel
Colonet-Vicente Guerrero-El Rosario 132 km 680 Hm Motel
El Rosario-El Rosario/Punta Prieta 112 km 1509 Hm Wildcamping
El Rosario/Punta Prieta-Punta Prieta/Rosarito 149 km 1065 Hm Wildcamping
Punta Prieta/Rosarito-Guerrero Negro-Guerrero Negro/El Marasal 132 km 553 Hm Wildcamping
Guerrero Negro/El Marasal-El Marasal-San Ignacio 115 km 377 Hm Motel
San Igancio-Santa Rosalia 76 km 739 Hm Hotel
Santa Rosalia-Mulege-Playa Coyote 92 km 760 Hm Strandcamping
Playa Coyote-Loreto 111 km 1070 Hm Hotel
Loreto-Ligüi 41 km 244 Hm Wildcamping
Ligüi-Ciudad Insurgentes-Ciudad Constitution 112 km 769 Hm Campingplatz
Ciudad Constitution-El Cien 113 km 365 Hm Wildcamping
El Cien-La Paz 106 km 721 Hm Pension
Gesamt: 2624 km 20065 Hm



Bilder zur Tour

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Start an der Golden-Gate-Bridge in San Francisco Golden Gate Bridg An der Pazifikküste südlich von San Francisco In den Hügeln bei La Pescadero Highway No1 nach Santa Cruz Die Pumpkin-Ernte hat begonnen Pumpkin-Street-Food Radreiseküche am Halloweenabend Pazifikküste nahe Santa Cruz Montery Im Big Sur Nationalpark Big Sur Nationalpark Big Sur Nationalpark Big Sur Nationalpark Unterwegs nach San Simeon Walroße am Strand bei San Simeon Pismo Beach Nächtlicher Besuch am Campingplatz Santa Barbara Highway No1 bei Ventura Malibu Am Strand von Santa Monica/L.A. Santa Monica San Diego Historische Bahnstation von San Diego Entlang des Grenzzaun zwischen Mexiko und USA in Tijuana Burritos ole Auf der Baja California nach El Rosario Baja California Baja California Baja California Baja California Baja California Baja California Baja California Baja California Einfaches Roadhouse bei Punta Prieta Baja California Achtbeinige Gesellen, eine Vogelspinne kreuzt den Weg Baja California Baja California Ende der Einsamkeit, San Ignacio naht An der Playa Coyote am Golf von Golf von Kalifornien Golf von Kalifornien La Cerverceria Die Stadt Loreto Unterwegs nach Ciudad Constitution Die kleine Kapelle von El Cien El Cien Einer der mächtigen Trucks auf dem Highway No1 Baja California-Sur Die letzten Kilometer nach La Paz

REISEBERICHT

Californien/USA - Mit einer der Bay-Ferries geht es über die Bucht von San Francisco hinüber ins mondäne Sausalitos, um stil-echt über die Golden-Gate-Bridge hinein in die tiefen Häuserschluchten von San Francisco Downtown zu radeln.
Lang halte ich es nicht aus in "Fog-City", die Beine kribbeln und Amerikas Städte sind obendrein ein sehr teures Vergnügen.

Es sind einige Meilen und Höhenmeter zu strampeln bis die weitläufigen Vororte San Franciscos hinter einem liegen. Die „Pacific Bicycle Route“, meist abseits von stark frequentierten Straßen, hilft sich zu orientieren .
Die Landschaft wird offener, die Siedlungen beschaulicher, südlich dem Ort Half Moon Bay wird es auch bald einsamer. In wechselndem Auf und Ab zieht sich der Highway One der Pazifikküste entlang, mit beeindruckenden Ausblicken auf schöne Strände und den rauen Ozean, zum Baden jedoch ungeeignet.
Santa Cruz dann wieder eine größere Stadt. Die Surfer Szene ist hier heimisch und ein Aufenthalt lohnt, nicht nur wegen des spektakulär über den Klippen gelegenen Bike & Hike Campingplatz.

Ausgedehntes Farmland bestimmt nun den weiteren Weg in den Süden. Erdbeer und Gemüsefelder erstrecken sich über viele Meilen. Die Industrialisierung hat offensichtlich auch vor Amerikas Landwirtschaft nicht halt gemacht.
Bis Monterrey bleibt es eintönig, Farmwirtschaft, Industrie, und ein parallel zum Radweg verlaufender Freeway wechseln sich ab. Die Stadt selbst nennt ein hübsches "historisches" Fischerviertel sein Eigen. Am interessanter dürfte jedoch die lange Runde auf dem "17-Miles-Drive" sein, schneeweisse Strände, tiefblaues Meer und endlosen Golfplätze umrahmen den Weg.

Allmählich verschwinden die protzigen Nobelvillen von Monterrey und Carmel on the Sea, die Einsamkeit von Big Sur macht sich breit. Spektakulär windet sich der Highway der bergigen Küste entlang, dutzende Höhenmeter kommen zusammen, die Landschaft entschädigt jedoch all die Strampelei. Neunzig lange, fantastische Meilen geht es durch den „Großen Süden“.

Highway Number One durch den Big Sur Nationalforest

Die beeindruckenden Landschaften des Big Sur bleiben zurück, auf ausgedörrten Wiesen weiden Schafe, Rinder und ... Zebras. Am Strand direkt daneben döst eine Herden Seeelefanten in der Abendsonne. Nun trennt auch wieder der lästige Zaun neben der Straße den Reiseradler von besten Zeltplätzen. Ein State Park Camping weit hinter San Simeon rettet spät am Abend doch noch vor der stressigen Schlafplatzsuche.

In Pismo Beach wird Halloween gefeiert. Die Amerikaner bevölkern den Strand mit Jeeps und Pick-ups und zelebrieren ihre riesigen BBQ´s.
Für mich heißt es weiter. Entscheide mich die Pacific Cycle Route zu verlassen, um auf einer schönen Alternativroute durch Weinanbaugebiete, zum Lake Cachuma zu fahren. Nur ein Höhenzug des Los Padres Nationalforest lässt sich so auf dem Weg nach Santa Barbara nicht vermeiden.
Dem wenig interessanten Santa Barbara folgt eine noch weniger interessante Fahrt nach Ventura. Wuchernde Siedlungen und Einkaufszentren wechseln sich ab. Oft folgt der Radweg einem stark frequentierten Freeway. Am Point Mugu State Park noch einmal durchschnaufen, bald sind die Strandvillen von Malibu erreicht, ehe einem L.A. gänzlich verschluckt.

Die Amerikaner sind wahre Ampelfreunde. Keine Kreuzung oder Einmündung die nicht mit einer Lichtanlage verziert ist. Wie an einer Perlenschnur reihen sich die Vororte aneinander die meist ein „Beach“ im Namen tragen, Venice Beach, Manhatten Beach, Long Beach…, es will kein Ende nehmen. Ampel-Stop auf Ampel-Stop, zwei Tage und hundert Meilen lang. Bis zur mexikanischen Grenze gibt es Gelegenheit den Ampel- und Stopschildfetischismus auszuleben. Es folgt noch das beschaulichere San Diego, dann kommt endlich der Grenzzaun in Sicht.


Baja California/Mexiko - Tijuana hat keinen besonders guten Ruf. Drogen und Bandenkriminalität bestimmen die Schlagzeilen. Einen längeren Aufenthalt planen nur die wenigsten ein.
Schnell will auch ich weiter, die ausgeschilderte „Scenic-Route“ soll mich zügig nach Rosario führen. Alles andere als gemütlich und scenic ist jedoch der Highway parallel zum Grenzzaun zur Küste hin.
In voller Freude ob der vor mir liegenden leeren Autobahn werde ich forsch zurückgepfiffen. Ein sichtbar gut bewaffneter Officer fordert mich zum verlassen der Schnellstraße auf, alternativlos und sofort. Anstatt zügig gen Rosario zu strampeln fahre ich zurück in die lebhaften Vororte von Tijuana.


Das letzte größere Stadt Ensenada liegt hinter mir, die Distanzen werden größer, die Orte entlang der Strecke kleiner.
Der berüchtigte Schwerlastverkehr auf der MEX1 ist erträglich, die Straße ist ohnehin bereits auf weiten Teilen ausgebaut und mit einem komfortablen Seitenstreifen versehen.
In El Rosario gönn ich mir nochmal ein Motel, kaufe ein, packe Lebensmittel und Wasser für die nächsten Tage und Dreihunderfünzig Kilometer auf mein Rad.

Die Straße windet sich über unzählige Hügel auf ein Plateau, anstrengend aber schön zu gleich. Kakteenwälder breiten sich aus, eine ständig sich wechselnde pittoreske Landschaft.
Die Nächte verbringe ich im Zelt. Genügend Versteckmöglichkeiten bietet die Einsamkeit der Felswüste inklusive einmaligen Sonnenuntergängen.

Schnur gerade verläuft die Straße auf den letzten siebzig Kilometern nach Guerrero Negro. Schon von weitem erkennt man die riesige Mexikanische Flagge die einem auf dem südlichen Teil der Baja California willkommen heißt, und dennoch dauert es noch Stunden bis man sie erreicht hat.

Guerrero Negro ist ein wenig ansehnliches Nest, ein paar Läden und Hotels und vor allem leckere Fish-Tacos gibt es hier. Gestärkt und frisch versorgt verlasse ich die Stadt schnell wieder, und erliege wenige Kilometer später einem starken Gegenwind. In mitten flacher Wüste versuche ich das Zelt auf zu schlagen, kein einfaches Unterfangen bei kaum Versteckmöglichkeiten und beständig heftigem Wind.

Mit dem Erreichen des Bundesstaates „Baja California Sur“ endet der komfortable Seitenstreifen endgültig. Des Öfteren zwingen nun Trucks zur Flucht von der Straße, gerade wenn sich zwei der monströsen PS-Giganten auf gleicher Höhe begegnen ist für einen Radfahrer kein Platz mehr vorhanden.
Auf dem weiteren Weg zur Ostküste macht starker Wind zu schaffen. Auf den kilometerlangen, schnurgeraden Abschnitten ist das Radfahren oft keine schöne Angelegenheit. Eine Überraschung dann der Ort San Ignacio, inmitten von Steppe auf halbem Weg zur Küste gelegen, wachsen in einem Talkessel tiefgrüne Palmen um einen See herum. Bereits den frühen Missionaren dürfte es in der Oase gefallen haben.

Die "MEX-1" nähert sich nun der "Sea of Cortez" um für einige Hundert Kilometer der Küste zu folgen. Die alte Minenstadt Santa Rosaria bietet erstmals wieder städtisches Flair, schöne Strände sucht man jedoch noch vergebens.

Playa Coyote and der Sea of CortezMissionskirche in LoretoViele Kilometer geradeaus
Playa Coyote an der Sea of CortezMissionskirche in LoretoViele Kilometer geradeaus

Meist verläuft die Straße nicht in unmittelbarer Nähe zur Küste. Südlich von Mulege bietet sich jedoch an zahlreichen Stränden die Möglichkeit zum Campen, auch wenn viele fest in der Hand von nordamerikanischen Camper-Van Fans sind.

Der Weg zurück ins Landesinnere führt unweigerlich wieder zurück in die Berge. Steil ragen die Gipfel der Cordillera auf, eine weitere atemberaubende Landschaft. Ein ordentlicher Rückenwind schiebt mich jetzt die langgezogenen Geradeausabschnitte bis Ciudad Insurgentes ehe es mit Rückenwind vorbei sein wird.
Sozusagen auf der Zielgeraden erwischt es mich. Ein auf meinem Campingkocher aufgewärmtes mexikanisches Fleischgericht verdirbt mir den Magen. Ich hatte nicht darauf geachtet oder schlicht verdrängt, dass sich ein eintägiger Transport in der Fronttasche bei Temperaturen um die 35 Grad ungünstig auf die Bakterienkultur der Speise auswirkt. So ist auf den letzten Kilometern nach La Paz nicht mehr die Ödnis der Straße und Gegenwind mein Feind und Widersacher…


Fazit: Es bleiben wunderschöne Eindrücke von der Weite und Einsamkeit und vor allem der einzigartigen Landschaft auf der Baja California. So manche Kritiken bezüglich des Verkehrs ließen sich nicht bestätigen. Zwar musste ich auf manchen Abschnitt des Öfteren in den Straßengraben ausweichen, es zeigten sich die meisten Lastwagenfahrer aber ehr freundlich und rücksichtvoll gestimmt. Auch wenn der Ein oder Andere wohl nicht für einen Radfahrer anhalten würde.
Als Exot wird man als Radreisender auf der Baja nicht mehr angesehen, zu viele sind unterwegs. Die Frage bei den Einheimischen ist ehr wo denn das Ziel sei, Cabo San Lucas oder Feuerland…

Die Zeit von San Francisco bis zur Mexikanischen Grenze war schön, jedoch bis auf einige Ausnahmen, wie etwa Big Sur, von zu vielen Abschnitten mit viel Urbanisation geprägt. Campingplätze und Stateparks waren oft nur mit großen Tagesetappen miteinander zu verbinden, Wildzelten nur sehr eingeschränkt möglich. Auch hinsichtlich kultureller Eindrücke hat Mexiko einfach mehr zu bieten.






Tour#12 San Francisco-La Paz

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